Das europäische ADTKD-Register ist ein entscheidender Schritt, um die Forschung und Therapieentwicklung voranzutreiben. Je mehr Patientinnen und Patienten sich aktiv daran beteiligen, desto besser und schneller können Fortschritte erzielt werden. Davon profitieren vor allem Betroffene der nächsten Generation. Für das Register ADTKD.net wurde eine dreijährige Förderung
bewilligt. Zahlreiche europäische Partner aus Ländern wie Belgien, Frankreich, Italien, Tschechien und Zypern sind mitbeteiligt.
Registerdaten ermöglichen wichtige Erkenntnisse über die Erkrankung und ihren natürlichen Verlauf. Zudem sind sie essenziell, um die Wirksamkeit potenzieller Medikamente
zu belegen. Zulassungsbehörden verlangen fundierte Beweise, die nur durch eine möglichst große Anzahl an registrierten Patientinnen und Patienten erbracht werden können. In den USA gibt es bereits ein solches Register.
Ein zentraler Baustein, um die Betroffenen zu identifizieren, ist die genetische Testung. Diese kann bei entsprechendem Verdacht über die hausärztliche oder nephrologische Praxis
sowie in der Humangenetik einer Klinik veranlasst werden (Abb. 3). Ist die familiäre Mutation bereits bekannt, reicht ein gezielter Test
aus. Jeder potenziell Betroffene hat das Recht, sich über seine genetische Veranlagung informieren zu lassen oder dies bewusst nicht zu tun. Kinder dürfen nicht getestet werden.
Zusätzlich zu den regelmäßig erfassten Daten, wie etwa die Art der Mutation
oder Kreatininwerte, werden im Rahmen des Registers Blut- und Urinproben
gesammelt. Dies ist wichtig, um Biomarker
zu identifizieren, mit denen die Wirksamkeit zukünftiger Therapien nachgewiesen werden kann. An den Urinzellen
kann darüber hinaus geforscht werden. Diese Proben können in den Zentren für seltene Nierenerkrankungen
in Berlin
und Erlangen
genommen werden. Bitte wenden Sie sich bei Fragen zur Aufnahme in das Register an die Universitätsklinik Erlangen:
www.zsn.uk-erlangen.de
ADTKD.M4(at)uk-erlangen.de
Eine weitere Anlaufstelle ist die Charité Berlin.